Sie sind qualifiziert, sie sind zahlreich und sie sind längst ein wichtiger Bestandteil der Arbeitnehmerlandschaft in Deutschland: Indische IT-Fachkräfte können eine Lösung für Ihren Personalengpass und für den Fachkräftemangel in Deutschland sein. 6 Gründe fürs IT-Recruiting in Indien.
Der außerordentlich große indische Arbeitsmarkt bietet enormes Potenzial für Ihre Mitarbeitersuche. Vor allem im IT-Bereich ist das Angebot mit Millionen an qualifizierten Fachkräften in Indien enorm. Viele Unternehmen in Deutschland haben das erkannt: So wächst die Zahl indischer Beschäftigter in Deutschland deutlich, und im IT-Bereich machen sie die größte Gruppe ausländischer Beschäftigter aus. Das zeigt: Zu Zeiten der digitalen Transformation lohnt sich ein Blick in Richtung Indien, um den enormen Bedarf an Software Entwicklern, Data Scientists und Administratoren zu decken. Denn während in der EU kaum ein Land vom Fachkräftemangel verschont bleibt, sieht es auf dem bevölkerungsstarken Subkontinent anders aus.Überlegen Sie, ob Sie IT-Fachkräfte in Indien rekrutieren sollten? Wir geben Ihnen gute Gründe dafür!
1. Personalengpässe in Zeiten des Fachkräftemangels verhindern
Mit Ihrer Suche nach IT-Sicherheitsexperten, Anwendungsentwicklern und Systemadministratoren sind Sie nicht allein. IT-Experten sind heiß begehrt in Deutschland: 39.600 Arbeitsplätze im IT-Sektor sind aktuell (Stand: April 2018) laut MINT-Report des Instituts der deutschen Wirtschaft unbesetzt. Der Fachkräftemangel bereitet nicht nur Personalern Kopfzerbrechen, sondern wird eine reale Bedrohung für die digitale Transformation, Cyber-Security und das Wachstum von IT-Unternehmen.
Wollen deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb Schritt halten, müssen sie Talente mit gefragten Kompetenzen in Datenbankanwendungen wie MS SQL-Server, MySQL oder Oracle, und versiert in Programmiersprachen von Java über C/C++/C# bis hin zu SAP im Ausland suchen. Und dafür empfiehlt sich in Indien. Warum, das erfahren Sie noch genauer.
2. Gewinnung von IT-Fachkräften innerhalb der EU wird zwangsläufig zurückgehen
Deutschland profitiert aktuell von einer recht hohen Zuwanderung aus anderen EU-Ländern. Begehrte IT-Fachkräfte verdankt der deutsche Arbeitsmarkt vor allem Italien und Spanien, gefolgt von Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Österreich und Polen.
Doch wird die EU-Zuwanderung nach Deutschland sinken. Die durch die Wirtschaftskrise geschwächten Arbeitsmärkte erstarken wieder und sind von der demografischen Entwicklung ebenso betroffen wie Deutschland.
Demografiestarke Drittstaaten werden für das internationale Recruiting also immer wichtiger. Insbesondere Indien bietet ein enormes Potenzial an Fachkräften, speziell an digitalen Talenten.
Laut Korn Ferry-Studie werden bis Ende 2030 85,2 Millionen Arbeitnehmer weltweit fehlen. Von den 20 untersuchten Ländern ist Indien das einzige Land, das nicht nur keinen Fachkräftemangel verzeichnet, sondern 2030 sogar einen Überschuss an qualifizierten Arbeitskräften haben wird: einen Überschuss von 245.3 Millionen.
Wer sich auf die Rekrutierung von gut ausgebildeten IT-Fachkräften in Indien einstellt, ist also langfristig gut aufgestellt: Laut Korn und Ferry wird der indische Arbeitsmarkt bis 2030 einen Überschuss an 1,3 Millionen qualifizierten Fachkräften in der Technologie- und Telekommunikationsindustrie verzeichnen.
3. Indische IT-Fachkräfte bewähren sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt
Die IT-Branche setzt längst auf internationale Experten. Fast jede zehnte IT-Fachkraft besaß 2017 eine ausländische Staatsangehörigkeit, das sind insgesamt 67.000. Der Anteil ausländischer IT-Fachkräfte ist zudem gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent gestiegen. Damit ist das Wachstum ausländischer IT-Spezialisten viermal so stark wie das Wachstum deutscher IT-Spezialisten.
Aktuell stammt jeder zweite ausländische IT-Mitarbeiter aus der EU, jedoch ist die Anzahl der IT-Fachleute aus Indien im vergangenen Jahr am stärksten gestiegen. Insgesamt bilden Inder mit 8.500 Fachkräften die größte ausländische Beschäftigungsgruppe im IT-Bereich in Deutschland.
Das nützt der deutschen Wirtschaft. Dennoch muss Deutschland sich ins Zeug legen, denn die Top 3 der Zuwanderungsländer für indische IT-Fachkräfte sind die englischsprachigen Länder USA, Australien und das Vereinigte Königreich.
4. Erfahrungen anderer Unternehmen als Chance nutzen
Hält Sie noch etwas davon ab, in Indien zu rekrutieren? Die Herausforderung, mit kulturellen Unterschieden umzugehen, Bedenken, das Englisch der indischen Mitarbeiter zu verstehen, oder Vorbehalte gegenüber den fachlichen Kompetenzen?
Bei der Beschäftigung von Indern betreten Sie kein Neuland. Deutsche Unternehmen machen schon seit vielen Jahren Erfahrungen damit. Das ist ein Vorteil, den Sie für sich nutzen können, um den Recruiting-Prozess und die Integration des neuen Mitarbeiters ins Unternehmen erfolgreich zu gestalten.
Damit die Zusammenarbeit positiv verläuft, ist es wichtig, dass Sie Ihre Anforderungen gut kennen und während des Recruiting-Prozesses klar kommunizieren. Fordern Sie Arbeitsproben an, um einen konkreten Einblick in die Arbeit und die Fertigkeiten ihres Kandidaten zu erhalten. Ein fundierter Auswahlprozess mit Testaufgaben schärft nicht nur Ihren Blick für geeignete Entwickler aus Indien, sondern auch für einheimische Bewerber.
Der indische Akzent variiert enorm und kann für das deutsche Ohr unvertraut klingen. Oft ist es Gewöhnungssache. Erklären Sie Ihrem Kandidaten schon in der Einladung zum Vorstellungsgespräch, dass es Ihnen hilft, wenn er langsam spricht und Pausen zwischen den Sätzen macht. Es gibt übrigens Phonetik-Trainer und Phonetik-Apps, um die Aussprache von Deutsch- bzw. Englischlernern zu verbessern.
Den Unterschieden in der Arbeitskultur und im zwischenmenschlichen Umgang können Sie begegnen, indem Sie sich und Ihr Team über die kulturellen Besonderheiten informieren. Wenn Sie sich klarmachen, welche Kulturstandards in der deutschen Arbeitswelt gültig sind und wie diese sich von den Normen in anderen Arbeitskulturen unterscheiden, können Sie Missverständnissen effektiv vorbeugen.
Eignen Sie sich ein Mindestmaß an Wissen über die Kultur Ihres Kandidaten an, doch seien Sie auch vorsichtig bei Stereotypisierungen und fragen Sie Ihren Kandidaten im Zweifel selbst, welche Unterschiede er wahrnimmt. Insbesondere der Führungsstil, der Umgang mit hierarchischen Strukturen und die Gestaltung der zwischenmenschliche Ebene unter Arbeitskollegen sollten Ihre Aufmerksamkeit erhalten.
Mit entsprechender kultureller Sensibilität – vielleicht sogar mit einem interkulturellen Training für Sie und Ihr Team – können Sie sicherstellen, dass die Integration Ihres neuen Mitarbeiters am Arbeitsplatz gelingt.
5. Rechtliche Rahmenbedingungen für Beschäftigung indischer Arbeitnehmer verbessert
Die rechtlichen Weichen sind längst gestellt. Zwar wird die Forderung nach einem Fachkräfteeinwanderungsgesetz immer lauter, aber in den vergangenen Jahren wurde der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt für Drittstaatler bereits deutlich erleichtert, vor allem für Mangelberufe. Damit steht indischen IT-Fachkräften die Tür zum deutschen Arbeitsmarkt offen.
Die 2012 eingeführte Blaue Karte EU (Blue Card) ist ein Aufenthaltstitel für Akademiker aus Drittstaaten, der gegenüber anderen Aufenthaltstiteln viele Privilegien mit sich bringt. Voraussetzungen für den Erhalt der Blue Card ist ein Hochschulabschluss und der Nachweis über einen Arbeitsplatz in Deutschland, mit dem ein Bruttojahresgehalt von mindestens 52.000 Euro erzielt wird. In Mangelberufen wie der IT-Systemanalyse, Anwenderberatung, IT-Vertrieb, Softwareentwicklung und Programmierung liegt das Mindestbruttojahresgehalt mit 40.560 Euro niedriger.
Im ersten bis dritten Quartal 2017 wurden insgesamt 16.628 Blue Cards in Deutschland erteilt, im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es 13.166. Mit 23,6 Prozent bilden Inder die größte Gruppe unter den Blue Card-Inhabern in Deutschland. Die Erfahrungen der Behörden mit Hochschulabschluss-Dokumenten aus Indien beschleunigen den Prozess für alle nachfolgenden Antragsteller aus Indien.
Wer die Bürokratie und das Zuwanderungsrecht Deutschlands bisher gescheut hat, darf optimistisch in die Zukunft blicken. Die verbesserten rechtlichen Rahmenbedingungen für die Zuwanderung von Drittstaatlern und die Inder an der Blue Card-Spitzenposition, dürften die Motivation bestärken, auf Mitarbeitersuche in Indien zu gehen.
6. Mit Flexibilität bei Deutschkenntnissen anderen voraus sein
Nutzen Sie den Vorteil der IT-Branche: die Flexibilität beim Thema Sprache. Wer im medizinischen Bereich, in der Kundenbetreuung oder in der Lehrtätigkeit jemanden beschäftigen möchte, der muss bei der Einstellung gute Deutschkenntnisse voraussetzen. Im IT-Bereich sind keine Kenntnisse der deutschen Sprache erforderlich, um die Tätigkeit in Deutschland auszuüben. Stattdessen eignet sich Englisch als Lingua franca, zumindest für den Anfang. Mit Sprachkursen kann Ihr indischer Mitarbeiter nach Ankunft dann Deutsch lernen. Sichern Sie sich den Vorsprung vor anderen Unternehmen, die weniger flexibel sind.
Auch in unserem Blog:
Der Druck auf Personaler, beim Recruiting umzudenken und neue Wege zu beschreiten nimmt in Zeiten des Fachkräftemangels zu. Immer mehr Unternehmen stellen daher Mitarbeiter aus dem Ausland ein. Wer hierbei erfolgreich sein möchte, muss kulturelle Besonderheiten bedenken. Interkulturelles Onboarding umfasst über das Recruiting hinaus auch die soziale Integration des neuen Mitarbeiters am Arbeitsplatz. Wir machen Sie startklar: 10 Tipps für das Onboarding ausländischer Mitarbeiter.
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Indien ist nicht nur seit Jahren ein beliebtes Zielland für Outsourcing, vor allem im IT-Bereich, sondern auch zunehmend fürs Personalrecruiting in Deutschland. Indische Mitarbeiter sind oft attraktiv für deutsche Firmen, da sie beträchtliche fachliche Erfahrung mitbringen. Gerade für internationale Unternehmen haben internationale Teams deutliche Vorteile. Internationale Mitarbeiter bringen spezifisches Wissen mit, kennen ggf. lokale Markttrends, Kundenbedürfnisse, rechtliche Rahmenbedingungen. Sowohl kulturelle als auch besondere Sprachkenntnisse sind mehr als hilfreich, um internationale Märkte zu erschließen und internationale Kontakte aufzubauen und zu intensivieren.
Gleichzeitig bergen multikulturelle Teams auch Herausforderungen. Diesen sollten Sie am besten gekonnt begegnen, denn an einem hohen Personalwechsel ist Ihnen sicher nicht gelegen: Indische Mitarbeiter – So gelingt die Integration am Arbeitsplatz.
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