Sind Sie Ingenieur, Mathematiker oder aus dem IT-Bereich? Wollen Sie in Deutschland arbeiten und erfahren, wie die Bedingungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt für Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker aussehen? Vollzeitanstellung, unbefristete Verträge, leitende Positionen und relativ hohes Gehalt: Erfahren Sie, warum es sich lohnt, in Deutschland zu arbeiten. Eine kleine Bestandsaufnahme – Ergebnisse aus dem MINT-Frühjahrsreport 2017 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.
Sicherheit durch unbefristete Jobs: Vor allem in der MuE-Industrie
Wer in der deutschen MINT-Industrie arbeitet, darf sich an beruflicher Sicherheit erfreuen: Befristete Arbeitsverträge sind hier die Ausnahme.
Das gilt für Akademiker als auch für Nicht-Akademiker mit Berufsausbildung. Rund 90 Prozent (89,6 Prozent) der MINT-Akademiker hatten im Jahr 2014 mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag in der Tasche sichere Arbeitsverhältnisse.
Unter den nicht-akademischen MINT-Kräften mit Berufsausbildung sah es sogar noch besser aus, was die Job-Sicherheit betrifft: 93,7 Prozent hatten einen Arbeitsvertrag ohne zeitliche Befristung.
Besonders gut sind die Bedingungen in der Metall und Elektro (MuE)-Industrie: Nur 3,9 Prozent der Akademiker und 4,7 Prozent der Facharbeiter waren hier 2014 befristet beschäftigt.
Ein bisschen anders sieht der Blick in Richtung öffentlicher Dienst aus. Hier war 2014 mehr als ein Viertel der MINT-Akademiker (28,3 Prozent) befristet beschäftigt. Unter den MINT-Arbeitskräften mit Berufsausbildung waren es 11,7 Prozent. Laut MINT-Report sei dies auf Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit einem hohen Anteil befristeter Wissenschaftler zurückzuführen.
Vollzeit-Anstellung und leitende Positionen
Akademiker im MINT-Bereich arbeiten häufig Vollzeit, und zwar 86,2 Prozent. Mehr als ein Drittel ist mit 37,3 Prozent in leitender Position tätig. Unter den MINT-Facharbeitern haben sogar 89 Prozent eine Vollzeitstelle, rund ein Fünftel von ihnen hat eine leitende Position (19,9 Prozent).
Was MINT-Kräfte verdienen
Die steigende Nachfrage nach MINT-Akademikern zeigt sich auch in den steigenden Löhnen. Das durchschnittliche Bruttogehalt bei Vollzeittätigkeit stieg von 3.600 im Jahr 2000 über 4.500 Euro (2005) auf 5.300 im Jahr 2015. Diese Entwicklung war deutlich dynamischer als die Lohnentwicklung in der durchschnittlichen Gesamtheit aller akademischen Berufe von 3.700 (2000) über 4.200 (2005) 4.900 (2015)
Rund 75 Prozent der MINT-Akademiker hatten im Jahr 2015 ein monatliches Nettoeinkommen von über 2.000 Euro. 20,5 Prozent verdienten sogar mehr als 4.000 Euro netto pro Monat. In der MuE-Industrie waren die Nettogehälter sogar noch deutlich höher.
Unter den MINT-Facharbeitern hatten 37,1 Prozent ein Nettoeinkommen von über 4000 Euro monatlich.
MINT-Kräfte aus dem Ausland enorm wichtig für Deutschland
Fachkräfte aus aller Welt leisten schon heute einen enormen Beitrag für die Personalsicherung im deutschen MINT-Bereich. Auch das geht aus dem MINT-Report hervor. 430.000 freie Stellen gab es Ende April 2017 im MINT-Bereich – eine Rekordlücke. Ohne die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland wäre der Fachkräftemangel wesentlich größer. Die Zuwanderung von MINT-Fachkräften ist bereits heute enorm wichtig für die deutsche Wirtschaft, insbesondere im MINT-Bereich, und wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch wichtiger.
Auch in unserem Blog: Deutschland ist enorm auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Erfahren Sie hier, wie viel Zuwanderung Deutschland braucht, um die Wirtschaftskraft Deutschlands langfristig zu sichern.
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