Spielen Sie mit dem Gedanken, ins Ausland zu gehen? Warum nicht Deutschland? Deutschland ist die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt und die größte Volkswirtschaft Europas. Sie ist hoch innovativ und stark exportorientiert. Die deutsche Wirtschaft boomt, doch es fehlen genügend Arbeitskräfte im Land. Deutschland braucht internationale Fachkräfte. Fakten, die Sie überzeugen könnten, Deutschland zu Ihrem Zielland zu machen.
1. Boom der deutschen Wirtschaft – Rekord über Rekord
Gute Nachrichten: Konjunktur ist in Deutschland angesagt. Der kräftige Konsum kurbelt die Wirtschaft an. 2016 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,9 Prozent gestiegen – so stark wie seit 2011 nicht mehr.
Beschäftigungsniveau auf Rekordstand
Und das Beschäftigungsniveau hat in diesem Monat einen Rekordstand erreicht. Mit 43,3 Millionen Menschen in Arbeit sind aktuell in Deutschland so viele Menschen beschäftigt wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr.
Außenhandel floriert
Und wie steht es um den Außenhandel? Internationalen Krisen zum Trotz florieren Import und Export. Die Zahlen für den Monat November 2016 zeigen Exporte im Wert von 108,5 Milliarden Euro und Importe im Wert von 85,8 Milliarden Euro – beides Zahlen auf absolutem Höchststand.
Innovation ganz weit vorn
Auch die Ausgaben für Innovationen steigen aufs Rekordniveau: Im Jahr 2015 hat die deutsche Wirtschaft so viel nie zuvor investiert, und zwar 157,4 Milliarden Euro. Die Ausgaben waren damit 8,8 Prozent höher als im Jahr 2014.
Die fünf innovationsfreudigsten Branchen sind der Fahrzeugbau, IT-Dienstleistungen, die Chemie- und Pharmaindustrie, die Elektroindustrie sowie der Maschinenbau.
Kein Wunder, dass diese auch die Branchen sind, in denen der Bedarf an Arbeitskräften wächst und es für Unternehmen oft schwierig ist, Personal zu finden.
2. Niedrige Arbeitslosenquote –
Bessere Chancen für ausländische Fachkräfte
Das war noch nicht alles: Auch die Arbeitslosenquote knackt einen Rekord und ist mit unter 2,795 Millionen Arbeitslosen so tief wie seit 25 Jahren nicht mehr.
3. Fachkräftemangel –
Deutschland braucht ausländische Fachkräfte
Deutschland verzeichnet einen Fachkräftemangel, der sich in der Zukunft noch zuspitzen wird. Besonders betroffen ist der Bereich der Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker (MINT) und der Gesundheits- und Pflegebereich. Hintergrund ist der demografische Wandel: Die Jüngeren werden weniger, die Älteren werden mehr – das ist die Folge der niedrigen Geburtenrate in Deutschland. Es fehlt am Nachwuchs, nicht nur um dem steigenden Bedarf an Beschäftigten zu decken. Sondern auch bereits, um die Arbeitskräfte zu ersetzen, die in Rente gehen. Deswegen ist Deutschland auf qualifizierte Zuwanderung angewiesen. Und: Die Migration aus EU-Ländern reicht nicht aus. Deshalb sind Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern zunehmend gefragt.
Fachkräftemangel: Größte Sorge von Unternehmen
Der Fachkräftemangel ist zur größten Sorge der Unternehmen in Deutschland geworden, das ergab eine Unternehmerumfrage. Er wird als größtes Geschäftsrisiko noch vor der Euro-Krise bewertet. Schon jetzt wird’s eng, wenn man in die Praxis schaut:
Fachkräftemangel: Unternehmensverluste
Der Mittelstand leidet unter Personalnot: Laut einer aktuellen Umfrage haben mehr als 89 Prozent der Betriebe, Schwierigkeiten, offene Positionen zu besetzen. Jeder dritte Betrieb musste deshalb schon Aufträge ablehnen. Wohl bemerkt sei: Mittelständische Unternehmen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – sie machen 99 Prozent aller Unternehmen aus.
Ob Ihr Beruf zu den Mangelberufsbereichen gehört, können Sie in dieser Liste herausfinden.
4. Deutschland hat seine Türen geöffnet –
Ihr Weg nach Deutschland
Der „war for talents“ hat längst begonnen – Deutschland braucht internationale Fachkräfte mit Hochschulabschluss und auch mit Berufsausbildung, beide Qualifikationen sind enorm gefragt. Die Bedrohung der Wirtschaft hat auch der Gesetzgeber erkannt und innerhalb der letzten 5 Jahre einige Gesetzesänderungen vorgenommen, um die Arbeitsmigration nach Deutschland zu erleichtern. Vor allem auch Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten profitieren davon.
Anerkennung Ihrer ausländischen Qualifikation
Mit dem 2012 in Kraft getretenen Anerkennungsgesetz wurde die Grundlage geschaffen, um ausländische Qualifikationen auf ihre Gleichwertigkeit mit dem deutschen Referenzberuf zu prüfen. Einen Rechtsanspruch auf ein Anerkennungsverfahren hat jeder – unabhängig von seiner Herkunft – und es kann auch vom Ausland aus beantragt werden.
Als Akademiker mit der Blue Card nach Deutschland
Im Jahr 2012 wurde auch die Blue Card eingeführt, ein Aufenthaltstitel für Akademiker aus dem Nicht-EU-Ausland.
Voraussetzungen für den Erhalt: Sie haben einen Hochschulabschluss, einen Arbeitsvertrag oder ein konkretes Jobangebot und Ihr Jahresbruttogehalt beträgt in diesem Job mindestens 50.800 Euro (2017). In Mangelberufen ist die Mindestgrenze niedriger und liegt bei 39.624 Euro.
Welche Berufe als Mangelberufe gelten, erfahren Sie in der Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit, die alle sechs Monate herausgegeben wird.
Als Akademiker mit der Aufenthaltserlaubnis nach Deutschland
Erfüllen sie die Voraussetzungen für die Blue Card nicht, können Sie gegebenenfalls die Aufenthaltserlaubnis erhalten.
Voraussetzungen für den Erhalt: Sie haben einen Arbeitsvertrag oder ein konkretes Jobangebot und die Bundesagentur für Arbeit stimmt dem Arbeitsverhältnis zu.
Als beruflich Qualifizierter mit der Aufenthaltserlaubnis nach Deutschland
Und im Jahr 2013 wurde auch für Nicht-Akademiker aus Nicht-EU-Ländern die Möglichkeit geschaffen, die Aufenthaltserlaubnis zu erhalten, und zwar, wenn es sich bei Ihrem Beruf um einen Mangelberuf in Deutschland handelt.
Voraussetzungen für den Erhalt: Sie haben einen Arbeitsvertrag oder ein konkretes Jobangebot, der Beruf ist ein Mangelberuf in Deutschland und die Bundesagentur für Arbeit stimmt dem Arbeitsverhältnis zu.
Welches die Mangelberufe sind, listet die Positivliste der Bundesagentur für Arbeit.
Lesen Sie, welche Aufenthaltstitel unter welchen Voraussetzungen zu beantragen sind.
Auch in unserem Blog: Deutschland ist auch als Studienort ganz weit vorn: Pia Klein vom DAAD erläutert, was Deutschland als Studien- und Arbeitsort attraktiv macht. Wollen Sie wissen, wie es internationalen Fachkräften in Deutschland ergeht? Der Indonesier Imanuel Hakiki, Umwelttechniker, teilt seine Erfahrungen: Mein Leben in Deutschland.