Herzlichen Glückwunsch, Sie haben den Job und stehen kurz vor Ihrem Arbeitsantritt in Deutschland. Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten sollten, um Fettnäpfchen in der deutschen Arbeitswelt zu vermeiden.
1. Ungefragtes Duzen
Ihr Chef mag locker wirken, das ist gut – das sorgt für eine entspannte Atmosphäre am neuen Arbeitsplatz. Mit dem Duzen sollten Sie dennoch warten, bis er es Ihnen anbietet. Das „Sie“ als Anrede zeugt von Respekt, Sie vermeiden die Gefahr, distanzlos zu wirken.
2. Legere Kleidung
Auch bei der Kleidung können Sie ins Fettnäpfchen treten. Wer zu lässig gekleidet ist, kann einen negativen Eindruck hinterlassen. Faustregel: Lieber zu Beginn zu geschniegelt als zu nachlässig erscheinen, auch wenn es locker im Unternehmen zugeht. Mit der Zeit werden Sie feststellen, welche Kleidung angebracht ist.
3. Persönliche Fragen
In manchen Kulturen ist die persönliche Beziehung außerordentlich wichtig und es gehört zum guten Ton, Fragen nach dem Privatleben zu stellen. In der deutschen Berufswelt wird zwischen Sach- und Privatebene getrennt – deswegen seien Sie vorsichtig mit zu persönlichen Fragen und warten Sie, bis Sie sich ins Team eingelebt und ein Gespür dafür bekommen haben, welche Fragen in Ordnung sind.
4. Zu viel Smalltalk
Smalltalk generell ist in manch anderer Kultur viel wichtiger als in Deutschland und dient dazu, über die persönliche Ebene die Business-Ebene zu stärken.
In Deutschland ist das weniger üblich. Bei einem Meeting soll es schnell zur Sache gehen und bei der Sache bleiben.
5. Unpünktlichkeit
Pünktlichkeit ist in der deutschen Arbeitswelt sehr wichtig – und dabei geht es um Minuten.
Wer wenige Minuten verspätet zur Arbeit oder zum Geschäftstreffen kommt, ist damit zu spät und das gilt als unhöflich. Das gilt generell – umso mehr Gewicht hat es für Neulinge im Job, die sich erst noch zu beweisen haben.
6. Handy-Alarm während Meetings
Das Handy gehört bei Geschäftsmeetings in die Tasche und nicht auf den Tisch. Am besten ist es auf „Nicht stören“ gestellt. Denn es ist unhöflich, während eines wichtigen Gesprächs das Smartphone zu zücken.
7. Ins Wort fallen
Das gilt in Meetings, genauso wie im Gespräch mit Kunden oder dem Vorgesetzten: Jemanden zu unterbrechen, schickt sich nicht.
Jemandem ins Wort zu fallen, kann Sie als respektlos erscheinen lassen. Auch wenn, was Sie sagen wollen, wichtig ist: Warten Sie bis Ihr Gesprächspartner zu Ende gesprochen hat, bevor Sie ihre Idee oder Ihren Einwand einbringen.
Auch in unserem Blog: Der Arbeitsvertrag. Wir geben Ihnen einen Überblick darüber, was dieser regelt. Auch interessant: Die interkulturelle Trainerin Dr. Sylvia Schroll-Machl erklärt im Interview, warum der bewusste Umgang mit fremden und eigenen Kulturstandards wichtig für eine erfolgreiche internationale Zusammenarbeit ist.
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