Lücken im Lebenslauf – Wie schlimm sind sie in einer Bewerbung in Deutschland?

Lücken im Lebenslauf: Jeder kennt und fürchtet sie, wenn es um das Thema Jobsuche und Karriere geht: Die berühmte Lücke im Lebenslauf. Eine unvorhersehbare Kündigung, eine kurze Krankheit oder Pflege eines Angehörigen und schon steht ein Loch von mehreren Monaten in der Auflistung der Tätigkeiten. Doch wie geht man am besten mit einer Lücke im Lebenslauf um? In diesem Gastbeitrag erklärt richtiggutbewerben.de, was genau Lücken im Lebenslauf überhaupt sind und wie man auch trotz Lücke erfolgreiche Bewerbungen versendet.

Was genau sind Lücken im Lebenslauf?

Eine Lücke im Lebenslauf wird im Allgemeinen von Personalern als ein Zeitraum von mehr als ein bis zwei Monaten, in der der Bewerber keiner Tätigkeit nachgegangen ist, definiert. Wer nur wenige Wochen Freizeit zwischen zwei Jobs hatte oder einen längeren Urlaub gemacht hat, um eine Auszeit zu nehmen, muss also keine Angst vor einer Lücke im Lebenslauf haben. Viele fürchten sich vor einer Lücke, die eigentlich gar keine ist: Bei einem Studiengangwechsel, bei Krankheit oder dem Berufseinstieg entstehen oft zeitliche Löcher im Lebenslauf. Doch diese Lücken sind nicht schlimm! Bei Kündigung ist es wichtig, dass man nicht untätig war, sondern tatsächlich aktiv z.B. in einem Praktikum oder einem Sprachkurs. Eine Krankheit oder die Pflege von Angehörigen dagegen müssen nicht näher erklärt werden – das ist Privatsache.

Welche Fehler können mit Lücken gemacht werden?

Eine Lücke im Lebenslauf wird erst dann besonders auffällig, wenn man versucht diese zu plump zu kaschieren. Der Personaler ist darauf geschult, potenzielle Probleme mit dem Bewerber zu finden – und wenn er sieht, dass der Bewerber eine Zeit lang arbeitslos war und dann auch noch ungeschickt versucht, das zu verstecken, wird er besonders misstrauisch. Dies geschieht beispielsweise, wenn man statt Monatsangaben nur Jahreszahlen im Lebenslauf verwendet oder sogar nur ein Erfahrungsprofil statt eines normalen Lebenslaufs zuschickt. Geschulte und erfahrene Personaler erkennen diese Tricks sofort!
Aus diesem Grund gilt: Lücken sind vollkommen okay – Lügen aber nicht! Falschangaben im Lebenslauf sind ein Kündigungsgrund – fristlos, auch nachträglich.

Tipps, um Lücken im Lebenslauf zu kaschieren

1. Unvermeidbare Lücken ehrlich benennen

Man hat sich in der Wahl des Studiengangs geirrt, musste sich neu orientieren oder man steht auf der Warteliste – das sind alles Gründe, die absolut nachvollziehbar sind, solange das nicht dauernd vorkommt. Allerdings sollte man Wartezeiten möglichst mit sinnvollen Tätigkeiten füllen: Praktika oder ehrenamtliche Tätigkeiten sind hier eine sehr gute Lösung.
Auch Krankheiten oder kurze Arbeitslosigkeiten zwischen zwei Jobs oder beim Berufseinstieg sind nachvollziehbare Lücken im Lebenslauf. Wer selber länger krank war oder sich um ein Familienmitglied kümmern musste, sollte dies auf keinen Fall verstecken – muss dies aber auch nicht groß zu erklären, da eine Erkrankung immer auch Privatsache bleibt.

2. Layout vorteilhaft gestalten

Unvorteilhafte Stationen und Lücken im Lebenslauf lassen sich auch durch ein gutes Layout verstecken: Die meisten modernen Lebensläufe werden in der amerikanischen Variante erstellt – das bedeutet, die letzte Position wird zuerst genannt. War man aber zuletzt arbeitslos und möchte dies etwas kaschieren, kannst du auch die chronologische Variante des Lebenslaufs verwenden. Die wichtigen und wertvollen Stationen erscheinen so weiter oben und die Kündigung oder Arbeitslosigkeit rutscht nach unten, möglichst auf die zweite Seite.

3. Auf die Wortwahl kommt es an

Ist die Lücke im Lebenslauf etwas größer, hat man die Möglichkeit die Sprache im Lebenslauf anzupassen, um sich engagierter und positiver darzustellen. Man sollte anstelle von „arbeitslos“, besser „arbeitssuchend“ verwenden – außerdem kann man schreiben, dass man sich in einer Phase der beruflichen Neuorientierung befindet. Wenn zusätzlich dann noch ein langfristiges Ziel angegeben wird, wirkt das sehr fokussiert und zielstrebig. Das Ziel kann z.B. lauten: Positionierung im Bereich Management.

4. Eigeninitiative betonen

Auch wenn man arbeitslos ist und keine konkreten Tätigkeiten wie Praktika oder Weiterbildungen vorweisen kann, ist es möglich, dass man selbst wertvolle und qualifizierende Maßnahmen zu bieten hat. Innerhalb des Selbststudiums lassen sich durchaus Dinge aneignen, die für den neuen Arbeitgeber interessant sind: Man kann sich beispielsweise selbständig im Social Media Marketing oder anderen Bereichen fortbilden oder sich ehrenamtlich engagieren, um seine Menschenkenntnis zu verbessern oder einfach, um etwas Gutes zu tun.

Fazit:

Ehrlichkeit währt am Längsten. Das Sprichwort gilt auch, wenn es um die Lücke im Lebenslauf geht! Man sollte immer ehrlich bleiben, denn Lügen werden früher oder später immer bestraft. Die Möglichkeiten, den Lebenslauf mit einem passenden Layout oder positiven Formulierungen besser darzustellen, helfen dabei, professionell mit der Lücke im Lebenslauf umzugehen. Die Lücke im Lebenslauf muss nicht immer eine Absage bedeuten, es lässt sich auch mit der Lücke den Traumjob an Land ziehen!

Auch in unserem Blog: Ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben ist in Deutschland ein Muss. Ein Lebenslauf genügt nicht. Erfahren Sie hier, wie Ihnen ein gutes Bewerbungsschreiben gelingt, mit dem Sie bei Ihrem potentiellen Arbeitgeber einen positiven Eindruck hinterlassen: Sie wollen den Job? 9 Tipps für Ihr Bewerbungsschreiben in Deutschland.

Beitragsbild: liravega / Istockphoto.com

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