Erlkönig oder An den Mond, so heißt es nicht mehr. Das deutsche Gedicht verfassen heute Mathematiker, Informatiker, Techniker und Naturwissenschaftler und es trägt Namen wie Smart-TV, BMW 6-er Cabrio oder Product Lifecycle Management Software.
Wer zeitgenössisch dichtet und denkt, der erfindet und entwickelt – und treibt Deutschland an die Spitze: Größte Volkswirtschaft Europas, viertgrößte der Welt.
Innovation – Deutschland und seine Patentsuperlative
Made in Germany als Qualitätssiegel, Exportweltmeister Deutschland – hinter diesen Schlagworten über den Wirtschaftserfolg der deutschen Industrienation steht das Erfinden.
Forschung und Entwicklung sind kein Monopol von Universitäten, Industrieunternehmen in Deutschland investieren jährlich rund 50 Mrd. Euro in die Entwicklung von neuen Produkten und Produktionstechniken. Das zahlt sich aus, Deutschland ist Europameister: Im Jahr 2014 meldete es rund 32.000 Patente an, so viele wie kein anderes europäisches Land. Weltweit nimmt Deutschland, hinter den USA und Japan, den dritten Platz ein und unter den zehn Konzernen, die in Europa die meisten Patente anmeldeten, sind vier deutsch: Philips, Siemens, BASF und Bosch.
Industrie als Motor der deutschen Wirtschaft
Forschung, Entwicklung und Industrie – getüftelt wird vor allem in der Metall- und Elektroindustrie, von Zentrierbohrer bis Automobil, vom e-book Reader bis zum MB Systembaukasten, vom UV-Licht bis zum Operationsmikroskop.
Keine andere Branche ist wirtschaftlich stärker: Die Metall- und Elektroindustrie setzte rund 1024 Milliarden Euro in 2014 um und beschäftigt rund 3,8 Millionen Menschen.
Sie vereint rund ein Dutzend Wirtschaftszweige, der stärkste unter ihnen ist der Maschinenbau, gefolgt von der Automobilindustrie, der Elektrotechnik und der Metallverarbeitung. Rasantes Wachstum zeigen in den letzten Jahren vor allem auch die feinmechanische, optische und mechatronische Industrie.
Innovatives Deutschland stark auf dem globalen Markt
Innovationen machen Deutschland international wettbewerbsfähig, deutsche Produkte sind nachgefragt:
Die Metall- und Elektroindustrie exportiert mehr als die Hälfte seiner Produkte ins Ausland. Im Bereich Feinmechanik und Optik sind es rund 63 Prozent, im Maschinenbau sogar 75 Prozent aller Produkte.
Insgesamt exportierte Deutschland im Jahr 2014 Waren im Wert von 1133, 6 Milliarden Euro und erreichte damit seinen Höchstwert.
Auch die Außenhandelsbilanz erreichte im selben Jahr ihren bislang höchsten Überschuss von 217 Milliarden Euro.
Deutschland braucht ausländische Fachkräfte
Technisierung, Mechanisierung, Automatisierung, Industrie 4.0.
Den Erfolg machen dennoch Menschen – ganz vorne Mathematiker/innen, Informatiker/innen, Naturwissenschaftler/innen und Techniker/innen, sowohl Akademiker/innen als auch beruflich Qualifizierte.
Von ihnen hängt die Innovationskraft des Landes und somit sowohl Wirtschaftswachstum als auch internationale Wettbewerbsfähigkeit ab. Es werden immer mehr gebraucht, so viele, dass Deutschland mit seiner schrumpfenden Bevölkerung allein den Bedarf zukünftig nicht decken kann: Deutschland braucht ausländische Fachkräfte.