Rund ein Drittel der Unternehmen wollen in diesem oder im kommenden Jahr Flüchtlinge beschäftigen. Offenbar haben Unternehmen gute Erfahrungen damit gemacht. Das ergab eine Umfrage des ifo Instituts bei Personalleitern in mehr als 1 000 Unternehmen.
Viele Unternehmen fürchten Hürden bei der Beschäftigung von Flüchtlingen. Und falsch liegen sie laut der Umfrage-Ergebnisse nicht: Erfahrene Personalleiter gaben Sprachkenntnisse als Hürde an, und zwar werden von 86 Prozent der Unternehmen als „große Hürde“ und von weiteren 11 Prozent als „kleine Hürde“ bezeichnet. Es folgen die rechtlichen Rahmenbedingungen (49 Prozent „große Hürde“, 32 Prozent „kleine Hürde“) und die Qualifikation (46 Prozent „große Hürde, 43 Prozent kleine Hürde“).
Vorrangprüfung als große Hürde
In ihren schriftlichen Anmerkungen gaben die Personalleiter insbesondere den bürokratischen Aufwand der Vorrangprüfung als bedeutende Hürde an sowie eine mangelhafte Unterstützung aus den Behörden und allgemein „völlig unakzeptable gesetzliche Rahmenbedingungen“
Erfahrene Chefs wollen Flüchtlinge weiterhin einstellen
Positiv ist: 34 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in diesem Jahr oder in Jahr 2017 Flüchtlinge beschäftigen möchten. Würde dies umgesetzt, dann wäre das eine enorme Steigerung der Zahlen. Denn bisher haben in den vergangenen zwei Jahren laut Umfrage nur sieben Prozent der Unternehmen Flüchtlinge beschäftigt.
Erfreulich ist: Offenbar haben Unternehmen gute Erfahrungen gemacht. Denn sie geben gegenüber Personalleitern ohne Erfahrungen mit Flüchtlingen doppelt so häufig ein, in naher Zukunft, Flüchtlinge einstellen zu wollen (68 Prozent).
Das ifo Institut befragt im Auftrag von und in Kooperation mit Randstad Deutschland vierteljährlich Personalleiter in mehr als 1 000 Unternehmen nach der gegenwärtigen Bedeutung von verschiedenen Flexibilisierungsinstrumenten (unter anderem Überstunden, Arbeitszeitkonten, Fristverträge, Minijobs oder Zeitarbeit).
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