Deutscher Lebenslauf vs. US Resume: Die 5 großen Unterschiede?

Wer in Deutschland einen Job finden möchte, braucht in den allermeisten Fällen auch deutschsprachige Bewerbungsunterlagen. Zwar akzeptieren besonders international tätige Unternehmen mittlerweile auch englische Bewerbungen (oder fordern diese sogar aktiv ein), allerdings ist die Regel: Bewerbung in Deutschland heißt deutsche Unterlagen! Doch besonders für diejenigen, die nur den englischsprachigen Bewerbungsprozess, beispielsweise in den USA, gewohnt sind, kann das knifflig werden. Deswegen präsentiert richtiggutbewerben.de in diesem Gastbeitrag die 5 größten Unterschiede zwischen dem deutschen Lebenslauf und dem US Resume.

1. Der deutsche Lebenslauf ist lang

Auf den ersten Blick erkennt der Leser eines deutschen Lebenslaufes: Er ist deutlich länger als die US-Variante. Während im Resume auf maximal einer Seite die wichtigsten Highlights der Karriere präsentiert werden, sind im deutschen Lebenslauf nahezu alle bisherigen Positionen enthalten. Lücken oder nicht erklärte freie Zeiten werden sogar als besonders negativ von Recruitern wahrgenommen. Wie lang der deutsche Lebenslauf sein darf, ist nicht vorgeschrieben, allerdings sollte man sich bei allem zur Verfügung stehenden Platz doch auf maximal drei Seiten beschränken. Schließlich soll der Personaler auch schnell erkennen, ob der Bewerber passt oder nicht. Wichtig sind dabei Bulletpoints mit Tätigkeiten zu Ihren bisherigen Stationen. Diese fehlen im US-Resume meist komplett und werden eher in einem Summary zu Beginn erwähnt. Doch dazu später!

2. Persönliche Daten vs. anonymes Bewerbungsverfahren

Der deutsche Lebenslauf ist nicht anonymisiert! Während fast alle Bewerbungen im US-Raum in einem anonymen Bewerbungsverfahren durchgeführt werden, sind deutsche Bewerbungen gespickt mit persönlichen Daten – die leider auch der Diskriminierung Tür und Tor öffnen können. Aus diesem Grund wird auch in Deutschland über eine Anonymisierung von Bewerbungsprozessen diskutiert. Allerdings sind wir davon noch weit entfernt: Name, Alter und häufig sogar Dinge wie der Beziehungsstatus sind in deutschen Bewerbungen der Normalzustand. Viele geben auch ihre Nationalität und den Geburtsort an. Das ist allerdings NICHT verpflichtend! Geben Sie also nur an, womit Sie sich wohlfühlen. Wenn Sie nur Ihren Namen und Ihr Geburtsdatum angeben möchten, ist das vollkommen ausreichend.

3. Bewerbungsfoto zur persönlichen Präsentation

Amerikanern völlig fremd: Das Bewerbungsfoto. Früher war es für Bewerber in Deutschland total üblich, im Lebenslauf oben rechts ein kleines Foto von sich einzufügen oder anzuheften. Heute müssen Sie als Bewerber dies nicht mehr tun, allerdings fallen auch bei aktuellen Bewerbungen interessierte Bewerber ohne Bild immer noch auf. Auch wenn es nur unterbewusst geschieht, fragt sich der Recruiter doch: Warum fehlt dort das Bewerbungsfoto? Wenn Sie also auf Nummer Sicher gehen möchten, sollten Sie der Bewerbung, ob im deutschen Lebenslauf oder dem Deckblatt, ein Foto beifügen, das Sie von einem professionellen Fotografen haben machen lassen.

4. Keine Summary, keine Einleitung

Zu Beginn des amerikanischen Resume steht immer eine kurze Einleitung: Ein Appetizer soll dem Leser die Highlights präsentieren und besondere Skills oder Kennzahlen in den Vordergrund rücken. Diese Aufgabe entfällt im deutschen Lebenslauf komplett. Dies ist eher im Anschreiben gefragt! Im Lebenslauf traut der deutsche Bewerber dem Recruiter selbst zu, die für ihn wichtigen Punkte zu finden. Fließtext oder gar ein persönliches Motto zu Beginn sind hier unüblich.

5. In Deutschland ein des Ganzen, in den USA Alleinunterhalter

Während der Lebenslauf im Deutschen nur ein Teil der Bewerbung ist, neben dem Anschreiben und dem Anhang, ist der amerikanische Resume ähnlich wie der englische CV meist solo unterwegs. Ein Bewerbungsschreiben wird in vielen Fällen nicht erwartet oder fällt als Cover Letter deutlich kürzer aus als im deutschen Original. Auch der Anhang ist, wenn überhaupt gefragt, im internationalen Vergleich eher abgespeckt, da dort eher die Angabe von Referenzen üblich ist, sodass sich der potenzielle Arbeitgeber selbst bei vorherigen Unternehmen über die geleistete Arbeit des Bewerbers erkundigen kann.

 

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Außerdem in unserem Blog: Ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben ist in Deutschland ein Muss. Ein Lebenslauf genügt nicht. Erfahren Sie, wie Ihnen ein gutes Bewerbungsschreiben gelingt, mit dem Sie bei Ihrem potentiellen Arbeitgeber einen positiven Eindruck hinterlassen: 9 Tipps für Ihr Bewerbungsschreiben in Deutschland.

Beitragsbild: demaerre / Istockphoto.com

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