Brexit… und der deutsche Arbeitsmarkt wird punkten!

Brexit Deutschland

Der Brexit kann für den deutschen Arbeitsmarkt Vorteile haben: Für die Briten könnte es schwieriger werden, Fachkräfte zu gewinnen. Noch ist Großbritannien beliebtestes EU-Zuwanderungsland. Begehrte qualifizierte Arbeitskräfte – auch britische – könnten sich nun stärker für Deutschland interessieren. 

Mehr internationale Fachkräfte könnten sich nach der Abstimmung der Briten für den Austritt Großbritanniens aus der EU dafür entscheiden, nach Deutschland auszuwandern. Das berichtet mittelstand.die-macher.de. Demnach ist Großbritannien derzeit noch das beliebteste Einwanderungsland, was sich jedoch nach dem Brexit ändern könnte.

Technologiebranche, Ingenieurswesen und Finanzbranche profitieren

Erschwert sich aufgrund des Brexits der Zugang zum britischen Arbeitsmarkt, könnten Deutschland und Frankreich, die die Plätze auf der Beliebtheitsskala nach Großbritannien belegen, aufholen, berichtet auch express.de und zitiert Mariano Mamertino, Europa-Ökonom beim Job-Portal Indeed:

Wir sind der Ansicht, dass Deutschland durch einen Brexit für Fachkräfte auf der Suche nach hochqualifizierten Stellen innerhalb der EU durchaus an Attraktivität gewinnen könnte. Bereiche wie die Technologiebranche, Ingenieurwesen und Finanzdienstleistungen würden von den zusätzlichen Kandidaten profitieren, für die sich ein Großbritannien außerhalb der EU als weniger zugänglich oder weniger attraktiv erweist.

Auch die Wirtschaftswoche berichtet entsprechend und zitiert Mamertino:

Die stabile Wirtschaft, der gesunde Arbeitsmarkt und eine hohe Nachfrage nach Fachkräften sind definitiv alles “Pull-Faktoren”, die für Deutschland sprechen.

Bereits vor der Abstimmung hat der potenzielle Austritt aus der EU Auswirkungen gezeigt, berichtet mittelstand-die-macher.de und beruft sich auf eine Untersuchung von Indeed. Demnach sind die Suchanfragen von Fachkräften aus Polen für Jobs in Großbritannien bereits in den vergangenen Monaten zurückgegangen.

Brexit Deutschland
Deutschland kann von britischen Zuwanderern profitieren. Holger Hinte, IZA Bonn

Holger Hinte, Migrationsexperte am Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) Bonn, sieht den Vorteil Deutschlands durch den Brexit weniger darin, dass die Zuwanderung nach Großbritannien gebremst wird, als darin, dass Fachkräfte von dort abwandern würden:

Großbritannien wird mitnichten die Zuwanderung vollständig stoppen, weder die aus der EU noch die aus dem Commonwealth. Es ist aber anzunehmen, dass es einen gewissen Exodus von im Land lebenden qualifizierten Zuwanderern geben wird, von dem u.a. auch Deutschland profitieren könnte, z.B. im Bankensektor.

 

Auch in unserem Blog: Deutsche Betriebe werden sich über das verstärkte Interesse internationaler Fachkräfte freuen: Jedes achte Unternehmen plant 2017 im Ausland zu rekrutieren. Vom Fachkräftemangel betroffen sind besonders stark Elektro- und Pflegeberufe.  Nicht nur fehlende Fachkräfte erschweren Unternehmen, Personal zu finden: Der ‚War for Talents‘ verschärft sich auch durch die Anforderungen der Generation Y.

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