Arbeitgeber-Bewertungsportale werden immer wichtiger für Bewerber

Arbeitgeber-Bewertungsportale

Ob Restaurant, Hotel oder inzwischen auch Unternehmen: Die Bewertung durch Andere im Internet nimmt zunehmend Einfluss auf Nutzer-Entscheidungen. Immer mehr User nutzen Arbeitgeber-Bewertungsportale. Jeder Vierte hat den eigenen Arbeitgeber schon einmal selbst online bewertet. Das ergab eine Studie des deutschen Digitalverbands Bitkom.

„Kollegen nett, Büros modern, aber unbezahlte Überstunden ohne Ende“, so oder ähnlich klingt es, wenn Arbeitnehmer online eine Bewertung für einen Arbeitgeber schreiben – solche Bewertungen sollten nicht unterschätzt werden. Denn Arbeitgeber-Bewertungsportale gewinnen laut Bitkom-Umfrage immer mehr an Bedeutung für Internetnutzer. Damit dürften sie auch für das Personal-Recruiting eine zunehmend wichtige Rolle spielen.

36 Prozent lesen online Arbeitgeber-Bewertungen

Mehr als jeder dritte Internetnutzer (36 Prozent) hat sich schon einmal online Bewertungen von Arbeitgebern durchgelesen. Damit ist die Zahl derjenigen, die sich auf Online-Plattformen wie kununu.com, meinchef.de, jobvote.com oder companize.com informieren, innerhalb der letzten drei Jahre um sieben Prozentpunkte gestiegen. 2015 waren es noch 29 Prozent.

Bewertungen haben großen Einfluss darauf, ob ein Kandidat sich auf einen Job bewirbt

Wie ein Arbeitgeber beurteilt wird, hat auch große Auswirkungen darauf, ob sich ein geeigneter Kandidat für einen Job überhaupt bewirbt. Mehr als jeder Achte der wechselwilligen Interessenten (84 Prozent, 2015: 76 Prozent) wurde durch die Berichte und Noten in seiner Entscheidung schon beeinflusst. Jeder zweite Befragte (46 Prozent, 2015: 53 Prozent) wurde dabei in seiner Entscheidung für ein Unternehmen bestärkt. 54 Prozent (2015: 47 Prozent) haben sich danach allerdings gegen das Unternehmen als Arbeitgeber entschieden. „Arbeitnehmer sollten sich möglichst immer mehrere Bewertungen durchlesen. Je mehr es sind, umso höher ist die Chance, dass das Gesamtbild stimmt. Außerdem sollte man Online-Bewertungen als Orientierungshilfe sehen und im Hinterkopf behalten, dass diese immer subjektive Beschreibungen eines Dritten sind“, so Petrich.

Jeder Vierte hat schon einmal eine Arbeitgeberbewertung verfasst

Arbeitgeberbewertungen werden jedoch nicht nur gelesen, sondern auch immer öfter selbst verfasst. Dem eigenen Arbeitgeber hat jeder vierte Internetnutzer (25 Prozent) schon einmal online eine Bewertung hinterlassen. Vor drei Jahren hatte das noch nur jeder Sechste (17 Prozent) schon einmal gemacht. Besonders aktive Rezensenten sind die 30- bis 49-Jährigen. Hier liegt der Anteil derjenigen, die ihrem Arbeitgeber Online-Bewertungen schreiben, bei 32 Prozent (2015: 24 Prozent).

Online-Bewertungen sind erste Visitenkarte eines Arbeitgebers

„Ob zur groben Orientierung oder zur Überprüfung nach einem ersten Kontakt: Online-Rezensionen spielen in der Arbeitswelt genauso wie in anderen Bereichen – etwa bei Produkten, Hotels oder Dienstleistungen – eine immer größere Rolle“, sagt Bitkom-Expertin Juliane Petrich. Arbeitgeber sollten die Bewertungen daher ernst nehmen und die Chance nutzen, die Erwartungen der Arbeitnehmer an das Unternehmen besser kennenlernen und einschätzen zu können. Auch ob ein Arbeitgeber auf eine Online-Bewertung reagiere und wie er reagiere, könne sehr zum Image der Firma beitragen, so Petrich. „Für viele Berufstätige sind Online-Bewertungen die erste Visitenkarte eines Arbeitgebers.“

Für die repräsentative Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat, wurden 1.009 Personen ab 14 Jahren telefonisch befragt, darunter 829 Internetnutzer.

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Foto: littlehenrabiKp37z5gj / Istockphoto.com

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