Diese zehn Dinge bringen Pech: So will’s der deutsche Aberglaube

Unglück Aberglaube Schuhe Messer

Wer in Deutschland vor dem Geburtstag gratuliert, erntet ein aufgebrachtes „Das bringt Unglück“. Und wenn’s dann endlich so weit ist – die Uhr schlägt 0 Uhr und man stößt an – mag sich ein mancher aus dem Ausland wundern: Die Deutschen nehmen es ziemlich ernst, wenn’s heißt, beim Prosten schaut man sich in die Augen. Denn niemand will sieben Jahre schlechten Sex… Deutscher Aberglaube: Das bringt Unglück.

1. Vorsicht bei Geschenken: Schuhe und Messer lieber nicht!

 

Unglück Aberglaube Schuhe Messer
Foto: Branislav Ostojic / Dreamstime.com

Auf der Suche nach einem Geschenk für den besten Kumpel? Der kocht gerne? Trotzdem, vom Messer als Geschenk sollte man lieber absehen, wenn die Freundschaft halten soll: Das Messer mit der scharfen Schneide steht für das Trennende und es wird das Freundschaftsband durchschneiden. Auch bei Schuhen sei Vorsicht geboten. Wer der Liebsten ein Paar Schuhe schenkt ist Schuld daran, wenn sie mit diesen davon läuft.

2. Leiter in Sicht? Vorsicht!

 

Aberglauben Deutsche Leiter
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Unter einer aufgestellten Leiter hindurchgehen? Lieber nicht: Wer’s tut, fordert das Schicksal heraus. Ein Bogen drumherum ist die bessere Wahl. Das ist zumindest ein verbreiteter Aberglaube in Deutschland. Hintergrund: Wand, Leiter und Boden bilden gemeinsam ein Dreieck. Das Dreieck gilt als heilige Form. Wer unter der Leiter durchgeht, verletzt den heiligen Raum – und zieht Böses mit sich.

3. Schau mir in die Augen, Baby

 

Aberglauben Deutschland anstoßen
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Die Deutschen lieben das Prosten. Häufig stoßen sie nicht nur einmal an, sondern gern mit jeder neuen Getränkerunde am Abend. Ganz wichtig: Dabei immer  beachten dem Gegenüber, mit dem man gerade anstößt in die Augen zu schauen. Wer dies nicht tut – so der Aberglaube – hat sieben Jahre schlechten Sex. Zwar mögen die Deutschen das halb im Scherz verpacken, trotzdem scheinen sie Angst zu haben, es könnte was dran sein. Die Notwendigkeit des Blickkontakts hat sich nämlich ziemlich eisern etabliert.

4. Seemann getötet?

 

Aberglauben Seemann stirbt
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Bei jeder Zigarette, die jemand an einer Kerze anzündet, stirbt ein Seemann. Woher dieser Aberglaube rührt? In der Vergangenheit pflegten Seemänner während sie ihre Netze zum Fischen ausgehängt hatten Streichhölzer herzustellen, die sie anschließend verkauften. Damit besserten sie ihr mageres Gehalt ein wenig auf. Wer an Streichhölzern sparte und sich der Kerzenflamme bediente, der hat demnach also den Hungertod eines Seemanns auf dem Gewissen. Auch wenn viele behaupten, dass sie nicht wirklich dran glauben: Viele Raucher klopfen eilig drei Mal auf Holz, um dadurch den Seemann am Leben zu erhalten. Ein weiterer Aberglaube!

5. Regenschirm aufspannen? Besser nicht drinnen!

 

Regenschirm aufspannen Aberglauben
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Es regnet ? Verständlich, dass jeder da lieber mit dem Regenschirm unterwegs ist. Aber: Mit dem Öffnen des Schirms sei besser zu warten, bis man vor der Tür ist. Wer in der Wohnung den Schirm aufspannt oder ihn aufgespannt drinnen zum Trocknen hinlegt, der sorgt für Streit mit Freunden oder dem Partner.

6. Klirrrr, oh, oh….

 

Unglueck Aberglaube Spiegel
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Zwar sollen Scherben Glück bringen, heißt es. Doch gilt das nicht, wenn es um die Bruchteile eines Spiegels geht. Wer einen Spiegel zerbricht, auf den warten sieben Jahre Unglück. Das Spiegelbild steht für die Seele desjenigen, der hineinschaut – die somit auch mit zerbricht. Sieben Jahre braucht die Seele, um zu heilen, so der Glaube.

7. Schwarze Katze… und die auch noch von links?

 

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Eine schwarze Katze? Das heißt nichts Gutes… Und wenn sie dann auch noch von links kommt, ist das Unheil vollkommen. Im Mittelalter stand die Katze für das Böse, wurde mit Magie und Hexen assoziiert. Schwarz galt als dämonische Farbe und auch links stand für die schlechte Seite. Eine schwarze Katze ist also umso mehr Unglücksbote, wenn sie den Weg von links nach rechts kreuzt. Übrigens: Links bringt auch anderweitig Pech – und zwar dem, der am Morgen mit dem linken Fuß zuerst aufsteht.

8. Happy Bi…. Haaaalt, nein, stoooopppp!

 

Aberglauben Geburtstag gratulieren
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Wer seine Glückwünsche bereits vor dem Geburtstag ausspricht, der bereitet Unglück. Das nehmen Geburtstagskinder in Deutschland sehr genau. Frühestens um 0 Uhr werden die ersten melodischen Töne angeklungen oder die besten Wünsche übermittelt. Wer’s zu früh versucht, kriegt Widerworte. Hintergrund: Man weiß ja nicht, was bis zum entsprechenden Zeitpunkt noch passieren kann, man möchte das Unheil nicht herbeiführen. Entsprechend rührt daher auch die deutsche Redewendung „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben“.

9. Huch, was war das denn?

 

Unglück Aberglaube stolpern
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Ups, gestolpert … Hat weh getan? Peinlich? Das sei mal beiseite gestellt. Wichtig ist eines: Um Schlimmeres zu verhindern, sollte der Gestolperte zurückgehen an die Stelle, an der er gestolpert ist, und diese noch einmal überschreiten – ansonsten muss er mit Unglück rechnen.

10. Mit Salz ist nicht zu spaßen

 

Unglück Aberglaube Salz
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Um das Salz ranken viele abergläubische Ideen – es hat unter anderem auch die Kraft, Glück zu bringen. So ist ein Brauch, es gemeinsam mit Brot zu schenken, wenn jemand ein Haus bezieht. Doch auch das Unheil wohnt dem Kristall inne: Wer Salz verschüttet, dem drohen sieben Jahre Unglück. Salz galt schon immer als unentbehrlich, war in der Vorzeit besonders kostbar und galt sogar als heilig. Da kann Verschütten ja nichts anderes als Pech bringen!

Auch in unserem Blog: Und was bringt Glück nach deutschem Aberglauben? Lesen Sie es in diesem Beitrag. Auch interessant: #WhatMakesYouGerman: Unter diesem Hashtag tauschen viele Leute ihre Gedanken aus. Hier was zum Schmunzeln: Wir haben die besten Tweets für Sie rausgepickt. Auch interessant: Regionale Spezialitäten nach Großmutters Rezept liegen voll im Trend. Wir haben zehn deutsche Klassiker zusammengestellt, die Sie im Leben mal probiert haben sollten.

Beitragsbild: Branislav Ostojic / Dreamstime.com

 

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