Deutschland braucht Drittstaatler!

Deutschland muss sich mehr um Drittstaater bemühen. Denn: Deutschland braucht Zuwanderung. Und auch wenn derzeit eine hohe Arbeitsmigration aus EU-Ländern herrscht – sie wird zukünftig nicht ausreichen, um die Lücken auf dem deutschen Arbeitsmarkt auszugleichen. Das sagte Raimund Becker, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, bereits zuvor. Nun besagt dies auch das aktuelle  Gutachten „Internationale Arbeitskräfte einstellen“, das im Auftrag des Bundesverbands der Personalmanager entstanden ist.

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Weil die EU-Migration zurückgehen wird, braucht Deutschland um so stärker die Zuwanderung aus Drittstaaten Foto: Rawpixelimages / Dreamstime.com

EU-Arbeitsmigration reicht nicht aus

Dass Deutschland ausländische Fachkräfte braucht ist bekannt. Die Zuwanderungszahlen waren auch hoch in den vergangenen Jahren. Im Jahr 2014 wanderten 550.000 mehr Menschen zu als abwanderten. Aber: Den Großteil machten Migranten aus anderen EU-Ländern aus. Auf diese jedoch könne sich Deutschland langfristig nicht verlassen, so das Gutachten. Begründung:

Der demografische Wandel betreffe nicht nur Deutschland, sondern auch die anderen EU-Länder, die ihre Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter selber brauchen. Außerdem haben die aktuell hohen Zahlen der EU-Zuwanderung mit der schlechten Wirtschaftslage in vielen EU-Ländern zu tun – und das würde nicht dauerhaft so bleiben.

Hürde für Drittstaatler: Nachweis des Jobangebots

Doch die Arbeitsmigration aus Drittstaaten lässt noch zu wünschen übrig. Eine Hürde für Drittstaatler nach Deutschland zu kommen: Um einen Aufenthaltstitel zu erhalten, müssen Sie ein Jobangebot nachweisen. Darin sieht das Gutachten eine zu große Herausforderung.

Das Gutachten lobt deshalb unter anderem eine relativ neue Regelung: Das Visum zur Arbeitsplatzsuche. Es erlaubt Drittstaatlern, zur Jobsuche nach Deutschland zu kommen. Dies sei ein bedeutender Schritt. Denn: Es „ist für Deutschland mit geringen Risiken verbunden, verspricht aber einen hohen Ertrag.“

Unternehmen müssen sich aktiv um Auslandsfachkräfte bemühen

Dennoch sind die Nutzungszahlen enttäuschend niedrig. Lediglich 93 Personen kamen im Jahr 2014 auf diesem Weg nach Deutschland.
Laut Gutachten liegt dies vermutlich am mangelnden Bekanntheitsgrad. Doch auch könnte der Grund sein, heißt es ferner, dass ein halbes Jahr für die Jobsuche zu kurz sei. Deshalb, so das Schreiben, könne helfen, „den Zeitraum auf ein Jahr zu verlängern oder die Regelung in Anlehnung an die Blaue Karte auch auf erfahrene Fachkräfte ohne Hochschulabschluss auszudehnen.“

Eine weitere Empfehlung richtet sich an Unternehmen: Diese sollten selber aktiv werden.
Da Drittstaatler nur mit einem Jobangebot eines Arbeitgebers in Deutschland einen Aufenthaltstitel zur Erwerbstätigkeit erhalten können, haben deutsche Unternehmen eine bedeutende Rolle dabei, internationale Arbeitskräfte zu rekrutieren.

 

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